Beikoststart – alles läuft prima.
Löffel rein, Baby lacht, Brei fliegt durch die Luft – aber immerhin in Richtung Mund. Du bist stolz. Es funktioniert!
Bis – tadaaa! – plötzlich nichts mehr funktioniert. Der Mund bleibt zu. Das Baby dreht sich weg. Oder drückt den Brei mit einem entschlossenen „Pffffft“ wieder raus.
Und du fragst dich:
> „Was hab ich falsch gemacht? Warum isst mein Baby keine Beikost mehr?“
Kurz gesagt: gar nichts.
Und genau das ist der erste wichtige Aha-Moment.
🍼 Beikostverweigerung ist kein Problem, sondern Kommunikation
Wenn dein Baby nicht mehr essen will, sagt es nicht: „Ich lehne dein Kochkunstwerk ab.“
Es sagt: „Ich brauch grad was anderes.“
Babys durchlaufen Entwicklungsphasen – körperlich, emotional, sensorisch.
Manchmal sind Zähne im Anmarsch, manchmal steht eine motorische Explosion bevor (Sitzen! Krabbeln! Laufen!).
Und während das kleine Gehirn dafür Höchstleistung vollbringt, fehlt schlichtweg die Kapazität für neue Esserfahrungen.
Der Appetit ist keine Frage des Willens, sondern der Reife.
🍽️ Warum das Baby nach gutem Start plötzlich verweigert
1. Reizüberflutung – neue Texturen, Geschmäcker, Temperaturen: plötzlich zu viel.
2. Autonomiephase light – „Ich bestimme, was in meinen Mund kommt.“ (Ein Vorgeschmack auf die Trotzphase 😉)
3. Milch deckt den Bedarf – manchmal reicht Muttermilch oder Pre noch völlig aus.
4. Zahnen – Schmerzen oder Druck führen zu Unlust.
5. Ernährungstempo der Eltern – zu schnell mehr erwartet, als das Kind bereit ist.
💡 Was du tun kannst
Gelassen bleiben. Dein Baby merkt, wenn du Stress bekommst.
Druck rausnehmen. Kein „Noch ein Löffel für Mama“. Kein Tricksen mit Ablenkung.
Mitessen lassen. Babys lieben Nachahmung – Fingerfood statt Zwangsfutter.
Selbstbestimmung fördern. Löffel anbieten, aber selbst entscheiden lassen.
Auf Signale achten. Zunge raus = Stopp. Handgreifen = Interesse.
👉 Beikost ist kein Rennen, sondern ein Lernprozess.
Manchmal dauert’s Wochen, bis Babys wieder neugierig essen. Und das ist völlig okay.
❤️ Fazit: Vertrauen statt Zwang
Wenn du dein Baby beim Essen begleitest, statt es zu füttern, lehrst du etwas viel Wertvolleres als „richtig essen“ – du lehrst Vertrauen.
Vertrauen in seinen Körper, in dich, in das gemeinsame Wachsen.
Und wenn du mal wieder denkst: „Warum isst es nicht?“
Dann erinnere dich:
> Essen ist kein Erziehungsprojekt, sondern eine Einladung zum Entdecken.
🦙 Berta würde sagen:
> „Ich hab auch nicht jeden Tag Lust auf Hafer. Wichtig ist, dass du mir vertraust, wenn ich satt bin.“