💭 Wenn „nichts tun“ ganz schön viel bedeutet
Du kennst das vielleicht: Dein Kind liegt auf dem Sofa, schaut aus dem Fenster oder starrt minutenlang auf einen Staubfussel. Du fragst:
„Machst du gar nichts?“ – und bekommst ein Schulterzucken.
Doch genau in diesem Moment passiert im Kopf deines Kindes mehr, als du denkst. Während es äußerlich ruht, ist innerlich Hochbetrieb: Eindrücke werden sortiert, Gefühle verarbeitet, Gedanken geordnet.
🦙 Berta meint:
„Wenn Kinder nichts tun, üben sie das Denken. Nur eben ohne Bastelschere.“
🧠 Warum das Gehirn Pausen braucht
Das Gehirn ist kein Dauerläufer. Es wächst nicht, wenn wir es ständig beschäftigen, sondern während wir Pausen zulassen.
Denn:
- Während der Ruhephasen arbeitet das Default Mode Network – ein Gehirnnetzwerk, das Erinnerungen, Ideen und Zukunftspläne miteinander verknüpft.
- Dadurch entsteht Kreativität.
- Außerdem fördert es emotionale Reifung und Selbstbewusstsein.
- Schließlich helfen solche Phasen, Reize zu verarbeiten und Stress zu reduzieren.
Folglich sind Momente des „Nichtstuns“ essenziell – sie wirken wie ein Reset-Knopf für das Nervensystem.
🌱 Warum Eltern oft glauben, Kinder müssten „etwas tun“
Einerseits lieben wir es, wenn Kinder aktiv sind. Andererseits fällt es uns schwer, Leerlauf auszuhalten. Denn wir verbinden Aktivität mit Entwicklung und Fortschritt.
Doch kindliches Wachstum geschieht nicht nur im Tun, sondern auch im Dazwischen.
Gerade dann, wenn Kinder still sind, bauen sie innere Bilder, Geschichten und Lösungen.
🦙 Berta-Aha:
„In der Ruhe baut das Gehirn Brücken, von gestern nach morgen.“
🌤️ Wie du diese „Nichtstun-Momente“ begleiten kannst
1. Beobachte statt einzugreifen.
Wenn dein Kind scheinbar träumt, bleib ruhig in der Nähe. Dadurch fühlt es sich sicher, ohne gestört zu werden.
2. Keine Kommentare wie: „Mach doch was!“
Solche Sätze erzeugen Druck. Besser: „Du ruhst dich gerade aus – das tut gut.“
3. Raum und Zeit lassen.
Nicht jede Minute muss produktiv sein. Denn im Nichtstun reifen oft die besten Ideen.
4. Vorbild sein.
Setz dich selbst mal hin, ohne Handy oder Aufgabe. So lernt dein Kind: Ruhe ist erlaubt.
5. Nachfragen, wenn es soweit ist.
Später kannst du fragen: „Woran hast du gedacht?“ – oft erzählen Kinder dann erstaunliche Dinge.
🧩 Beispiel aus dem Alltag
Ein Kind liegt auf der Couch, die Beine wippen leicht.
Nach zehn Minuten springt es auf, holt Stifte und malt ein Bild von einem Boot auf einem riesigen Meer.
Was wie „Nichts“ aussah, war in Wahrheit der kreative Vorlauf – das Gehirn hat geplant, fantasiert und dann gehandelt.
Dadurch wird sichtbar, wie aus innerer Stille äußeres Handeln entsteht.
🌙 Fazit: Ruhe ist kein Stillstand
Wenn Kinder „nichts tun“, entwickeln sie sich innerlich weiter.
Sie lernen, mit Langeweile, Gedanken und Emotionen umzugehen – und genau dadurch werden sie resilienter, kreativer und selbstbewusster.
🦙 Bertas Abschluss-Aha:
„Manchmal wächst das Wichtigste dort, wo scheinbar gar nichts passiert.“
