„Der macht das doch mit Absicht!“
„Sie will mich einfach nur provozieren!“
Wenn du das schon mal gedacht hast: willkommen im Club. 🦙
Jede*r Elternteil kennt diese Momente, in denen das Kind scheinbar genau die Knöpfe drückt, die dich explodieren lassen.
Aber Achtung:
Provozieren ist keine Absicht – es ist ein Hilferuf.
💥 Warum Kinder provozieren (Spoiler: Sie tun es nicht wirklich)
Das Wort provozieren klingt nach Strategie – als hätten Kinder einen Plan, dich aus der Fassung zu bringen.
In Wahrheit haben sie einen Überforderungs-Moment, keine böse Absicht.
Kinder provozieren, wenn:
- sie sich ohnmächtig fühlen („Ich darf nichts entscheiden!“),
- sie sich nicht gesehen fühlen („Mama hört mir nie zu!“),
- sie uns spiegeln, was wir selbst verdrängen („Ich darf auch mal wütend sein!“).
Kurz gesagt:
Dein Kind testet nicht dich.
Es testet, ob du bleibst, wenn es schwierig wird.
💭 Was in deinem Kind passiert
Wenn Kinder Grenzen austesten, passiert im Gehirn ein kleines Chaos:
Gefühle übernehmen das Steuer, Sprache und Logik sind kurz offline.
Das Verhalten wirkt trotzig oder frech – ist aber eigentlich ein Ausdruck von Überforderung.
Das Kind denkt nicht: „Ich will Mama ärgern.“
Sondern: „Ich will gesehen werden, auch wenn ich Mist baue.“
🌿 Was in dir passiert
Wenn dein Kind „provoziert“, triggert das oft alte Themen in dir:
- Ich werde nicht respektiert.
- Ich habe die Kontrolle verloren.
- Ich muss Konsequenzen zeigen.
Diese Reaktionen sind normal – aber sie kommen aus deinem eigenen „inneren Kind“, das Ordnung will, wenn’s chaotisch wird.
Das zu erkennen, ist der Gamechanger zwischen Drama und Aha.
💬 Was Lama Berta dazu sagt
🦙 „Kinder wissen nicht, wie sie ihre Gefühle sagen sollen.
Also werfen sie sie dir manchmal einfach an den Kopf.
(Manche nennen das dann Trotz.)“
Bertas Übersetzung:
Wenn dein Kind dich anbrüllt, hört es sich selbst nicht mehr.
Du darfst der ruhige Spiegel sein, den es gerade braucht.
🧭 Wie du gelassen bleibst, wenn dein Kind dich triggert
- Stopp sagen – innerlich.
Nicht zum Kind, sondern zu dir selbst.
Eine kurze Pause, ein tiefer Atemzug, ein „Moment, Berta-Style“. - Umschalten von Machtkampf auf Verbindung.
Frag dich: Was will mein Kind mir zeigen?
Meistens geht’s um Nähe, nicht um Kontrolle. - Spiegeln statt schimpfen.
„Du bist richtig wütend, oder?“ öffnet mehr Türen als „Jetzt reicht’s!“. - Grenzen klar, aber warm.
Gelassenheit heißt nicht, alles durchgehen zu lassen.
Es heißt: ruhig bleiben, trotzdem klar.
🌈 Das Aha dahinter
Kinder provozieren nicht, um dich kleinzumachen.
Sie provozieren, weil sie lernen wollen, wie Nähe, Einfluss und Gefühle funktionieren.
Und du bist ihr größtes Lernfeld.
🦙 „Manche Lamas müssen erst mal spucken, bevor sie wieder ruhig kauen.“
Manchmal muss das Chaos raus, bevor Verbindung möglich ist.
❤️ Kurz gesagt:
- Kinder provozieren, weil sie überfordert sind, nicht manipulativ.
- Gelassenheit entsteht, wenn du erkennst, was hinter dem Verhalten steckt.
- Wer versteht statt verurteilt, bringt weniger Drama – und mehr Aha!
💡 Nächster Aha-Schritt:
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